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ANDERS ZORN

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Presseinformation

Schwedens Superstar

Kurator

Dr. Markus Bertsch

Assistenz Kuratorin

Jana Kunst

Wissenschaftliche Volontärin

Michelle Adler

Pressetermin

Donnerstag, 25. September 2025, um 11 Uhr

Eröffnung

Donnerstag, 25. September 2025, um 19 Uhr

 

Erstmalig präsentiert die Hamburger Kunsthalle in einem repräsentativen Überblick das facettenreiche Schaffen des schwedischen Künstlers Anders Zorn (1860–1920), der in den Jahren um 1900 zu den berühmtesten Künstler*innen weltweit zählte. In Europa avancierte er zu einem regelrechten Malerstar und in den Vereinigten Staaten ließen sich neben diversen Köpfen der amerikanischen High Society sogar zwei Präsidenten von ihm porträtieren. In Schweden ist Zorn bis heute eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten. Und für die Besucher*innen hierzulande besteht nun die seltene Chance das Werk des Malers, Grafikers und Bildhauers in einer umfassenden Gesamtschau zu entdecken. Die Ausstellung umfasst über 150 Arbeiten, darunter diverse Hauptwerke wie die wohl bekannteste Arbeit »Mittsommertanz« (1897) – die noch heute oftmals verwendet wird, um ein charakteristisches Bild von Schweden zu vermitteln oder für das Land zu werben. Zu den ausgewählten Exponaten zählen aber auch eher selten gezeigte Gemälde und Aquarelle, seine eindrucksvollen Radierungen sowie einige Kleinskulpturen. Neben Porträts sind nordische Landschaften, Alltagsbeobachtungen aus Zorns schwedischer Heimat und aus europäischen Metropolen sowie Akte in der Natur zu sehen.

Auf Einladung des Kunsthallen-Direktors Alfred Lichtwark hielt sich Zorn im Winter 1891/92 in Hamburg auf, um mehrere atmosphärische Ansichten des Hafens zu schaffen, die ebenso Teil der Schau sind. Lichtwark erhoffte sich Zuwachs für seine 1889 gegründete Abteilung »Sammlung von Bildern aus Hamburg« für die er renommierte Künstler in die Hansestadt einlud. Zorn war der erste nicht-deutsche Künstler, der aus diesem Anlass nach Hamburg kam. Die internationale Bedeutung des schwedischen Künstlers geht aus den leihgebenden Instituti nen und Privatsammlungen eindrucksvoll hervor. So kommen Werke unter anderem aus Berlin, Boston, Florenz, Genf, Göteborg, Helsinki, Mora, New York, Stockholm und Washington in die Kunsthalle. Aus den eigenen Beständen des Hauses werden rund 30 Radierungen und eine Zeichnung des Künstlers zu sehen sein.

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In einfachen Verhältnissen in der mittelschwedischen Provinz Dalarna aufgewachsen, sorgte das Jahrhunderttalent bereits während der Studienjahre an der Stockholmer Kunstakademie für Aufsehen. Zorn agierte stets äußerst strategisch und hatte mit Emma Lamm, seiner späteren Frau, eine Partnerin an der Seite, die ihm wichtige Kontakte zuführte und seine Karriere plante. Schon früh folgte Zorn seinem Drang in die Ferne: In den 1880er-Jahren bereiste er Frankreich, Spanien, Nordafrika und das osmanische Reich. Während seiner Londoner Jahre (1882–1885) etablierte sich Zorn auf dem englischen Kunstmarkt, erlebte in Paris (1888–1896) den Durchbruch des Impressionismus aus erster Hand und eroberte ab 1893 die USA im Sturm. Garant für den immensen Erfolg war neben dem Gespür für zeitgemäße Themen Zorns einzigartige technische Befähigung. Seine Werke wirken ungemein leichtfüßig und atmen eine faszinierende Spontaneität – im Gegensatz zu dem aufwendigen, überaus kalkulierten Arbeitsprozess. Zunächst fast ausschließlich als Aquarellist tätig, wurde die Ölmalerei ab 1887 zunehmend zu seinem maßgeblichen Betätigungsfeld – bis in die letzten Schaffensjahre hinein. 1896 ließ sich Zorn mit seiner Frau dauerhaft in Mora nieder und starb dort 1920 mit nur 60 Jahren.

In acht Ausstellungskapiteln können die Besucher*innen Anders Zorn als einen schillernden, höchst wandlungsfähigen Künstler entdecken. So finden sich neben impressionistischen Elementen in Gemälden wie »Eine Mutter zieht ihr Kind an« (1888) oder »Omnibus I« (1890) zugleich Facetten, die auf grundverschiedene Kunsttendenzen der Zeit verweisen, wie etwa die Salonmalerei, zu der die Porträts »In Trauer« (1880) oder »Elizabeth Sherman Cameron« (1900) zählen. Auch kosmopolitische Perspektiven wie im Gemälde »Rauchende junge Frau« (um 1892) ziehen sich durch Zorns Schaffen, die aber immer wieder von Motiven seiner schwedischen Heimat Dalarna durchkreuzt werden, wie im Bild Mitternacht (1891), das eine rudernde Frau zum Thema hat. Diese werden im Spätwerk immer bedeutender, haben das wie selbstverständlich gelebte Mensch-Natur-Verhältnis zum Thema und bestimmten zunehmend sein künstlerisches Selbstverständnis wie auch seine Identität.

Das Vermittlungsprogramm bietet neben verschiedenen Gruppen-Führungsformaten durch die Ausstellung auch Audiotouren in der App der Hamburger Kunsthalle an: Für Erwachsene in deutscher und englischer Sprache sowie für Kinder ab 8 Jahren in deutscher Sprache. Im Vermittlungsraum, der in die Ausstellung integriert ist, können die Besucher*innen an digitalen Stationen mit Blick auf die Binnenalster Zorns Motive und Maltechniken mithilfe eines interaktiven Aquarell- und Ölmalprogramms entdecken und eigene Kunstwerke vor der beeindruckenden Kulisse der Binnenalster entstehen lassen. Der Vermittlungsraum lädt zudem zur kritischen Auseinandersetzung mit Zorns Porträts und dem weiten Spektrum der Kleidung seiner Porträtierten ein, indem kreative Selbstinszenierungen und Porträtierungen ermöglicht werden. Am 23. Oktober 2025 findet der SALON ANDERS ANDERS statt, der Live-Musik, Performances und queere Perspektiven verbindet. Unter dem Motto »Critical Whiteness« wird das Werk von Anders Zorn von der »Bullerbü-Idylle« bis zum Porträt des amerikanischen Präsidenten befragt, wobei das Publikum interaktiv über den Verlauf der einzelnen Programmteile des Abends abstimmt.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog (312 Seiten, Hirmer Verlag), der sämtliche Werke in hochwertigen Farbabbildungen zeigt und mit zahlreichen Essays den aktuellen Forschungsstand zu Anders Zorn auslotet. Die Publikation ist zum Preis von 39 Euro im Museumsshop oder über www.freunde-der-kunsthalle.de zum Buchhandelspreis von 49,90 Euro erhältlich.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Fundación MAPFRE, Madrid und wird dort ebenso präsentiert (19. Februar bis 17. Mai 2026).

Kurator: Dr. Markus Bertsch
Assistenzkuratorin: Jana Kunst
Wissenschaftliche Volontärin: Michelle Adler

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien:
»Anders Zorn galt zum Beginn des 20. Jahrhunderts als Malerstar und kann nun in der Hamburger Kunsthalle wiederentdeckt werden. Die Ausstellung macht auch die tiefe Verbundenheit des impressionistischen Malers zur Hansestadt deutlich: 1891 hielt er sich in Hamburg auf und schuf atmosphärische Ansichten des Hafens. Für ihn war der Hafen immer ein Ort des Aufbruchs und der Weltoffenheit.«

I. E. Veronika Wand-Danielsson, Außerordentliche und bevollmächtigte Botschafterin Schwedens
in der Bundesrepublik Deutschland:
»Die Kunst Anders Zorns berührt – durch ihr Licht, ihre Lebendigkeit und ihre tiefe Menschlichkeit. Für Schweden ist er ein kulturelles Symbol, für die Welt ein großer Maler mit einer universellen Sprache. Dass sein facettenreiches Werk nun in der Hamburger Kunsthalle präsentiert wird, erfüllt mich mit großer Freude. Diese Ausstellung ist nicht nur eine Feier der Kunst, sondern auch ein schönes Zeichen der Verbundenheit zwischen Schweden und Deutschland.«

Pressemeldung

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Gefördert von

Haspa-Galerie:
Seit vielen Jahren engagiert sich die Hamburger Sparkasse für die Hamburger Kunsthalle. Als Zeichen des Dankes für diese großzügige Unterstützung heißt das 2. Obergeschoss der Galerie der Gegenwart, in der die Ausstellung gezeigt wird, »Haspa-Galerie«.

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Medienpartner

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Pressesprecherin & Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mira Forte
Anders Zorn (1860–1920), Stephen Grover Cleveland, 1899, Öl auf Leinwand, 122 x 91,5 cm, National Portrait Gallery, Smithsonian Institution, Washington Schenkung des Reverends Thomas G. Cleveland
Anders ZornStephen Grover Cleveland, 1899
Anders Zorn, (1860–1920), Sommerfrische, 1886, Aquarell, 76 x 56 cm, Privatsammlung, Foto: Hans Thorwid
Anders ZornSommerfrische, 1886
Anders Zorn (1860–1920) Mittsommertanz, 1897, Nationalmuseum, Stockholm © Nationalmuseum, Stockholm, Foto: Cecilia Heisser
Anders ZornMittsommertanz, 1897
Anders Zorn (1860–1920), Omnibus I, um 1890 Öl auf Leinwand, 99,5 x 66 cm, Nationalmuseum, Stockholm Ankauf 1985, Peter and Malin Beijer Fonds, © Nationalmuseum, Stockholm, Foto: Anna Danielsson
Anders ZornOmnibus I, um 1890
Anders Zorn (1860–1920), Spitzensaum, 1894, Öl auf Leinwand, 42 x 48 cm, Zornmuseet, Mora, © Zornmuseet, Mora
Anders ZornSpitzensaum, 1894
Anders Zorn (1860–1920), Die Kirchenbucht bei Lidingö, 1883, Zornmuseet, Mora © Zornmuseet, Mora
Anders Zorn Die Kirchenbucht bei Lidingö, 1883
Anders Zorn (1860–1920), Elizabeth Sherman Cameron, 1900, Öl auf Leinwand, 147,5 x 113,5 cm, Privatsammlung, © Amells Fine Art Gallery, Stockholm, Foto: Patric Evinger
Anders ZornElizabeth Sherman Cameron, 1900
Anders Zorn (1860–1920), Die lesende Emma Zorn, 1887, Zornmuseet, Mora © Zornmuseet, Mora
Anders ZornDie lesende Emma Zorn, 1887
Anders Zorn (1860–1920), Rauchende junge Frau, um 1892, Radierung, 15,9 x 12,0 cm, Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, © Hamburger Kunsthalle / bpk, Foto: Christoph Irrgang
Anders ZornRauchende junge Frau, 1892
Anders Zorn (1860–1920), Im Freien, 1890, Öl auf Leinwand, 69 x 101,5 cm, Ateneum Art Museum, Helsinki, © Foto: Finnish National Gallery / Hannu Aaltonen
Anders ZornIm Freien, 1890
Anders Zorn (1860–1920), Hamburger Hafen, 1891, Nationalmuseum, Stockholm © Nationalmuseum, Stockholm, Foto: Cecilia Heisser
Anders ZornHamburger Hafen, 1891
Anders Zorn (1860–1920), Hirtin, 1908, Öl auf Leinwand, 121 x 91,5 cm, Zornmuseet, Mora, © Zornmuseet, Mora
Anders ZornHirtin, 1908
Anders Zorn (1860–1920), Mitternacht, 1891, Öl auf Leinwand, 69 x 103 cm, Zornmuseet, Mora © Zornmuseet, Mora
Anders ZornMitternacht, 1891
Anders Zorn (1860–1920), Selbstporträt in Rot, 1915, Zornmuseet, Mora  © Zornmuseet, Mora
Anders ZornSelbstporträt in Rot, 1915
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