Fail Better

Englischsprachiges Symposium an der Hamburger Kunsthalle über die Entscheidungsfindung in der Konservierungspraxis moderner und zeitgenössischer Kunst 06.–08. Dez. 2013

Ist der Austausch von kompletten Kunstwerken oder auch Teilen von Kunstwerken, die beschädigt sind, deren Material degeneriert ist, deren ursprüngliche technische Präsentationsform nicht mehr verfügbar ist, in der Konservierung zeitgenössischer Kunst der richtige Weg? Welche Bedeutung hat das Original, welche die Kopie, die Replik? Wo liegt die Grenze der Austauschbarkeit? Ergeben sich mittlerweile Richtlinien für die Konservierung und Restaurierung im Umgang mit dem Verfall von Kunstwerken? Wie geht der Kunstmarkt, wie gehen Künstler_innen damit um? Patina versus Perfektion? 

Was bedeutet Scheitern in diesem Kontext? Sind wir bereit, ein Scheitern in der Konservierung und Restaurierung zuzulassen, wenn die Intention des Kunstwerks nicht den Verfall beinhaltet und wir das perfekte Kunstwerk nicht perfekt erhalten können? Das Scheitern ist in der heutigen Erfolgsgesellschaft ein sehr negativ belegter Begriff. Doch können wir gerade aus dem Scheitern lernen und mit neuer Kraft und neuen Erkenntnissen neue Wege gehen. Das Scheitern ist quasi der erforderliche Motor zur Weiterentwicklung. Das Symposium bot eine Plattform für einen internationalen interdisziplinären Austausch, schuf Raum für Diskussionen zu diesen Fragestellungen und zeigte mögliche Handlungsrichtungen auf. International anerkannte Restaurator_innen, die im Bereich der Konservierung zeitgenössischer Kunst richtungsweisende Expert_innen sind, sowie Kurator_innen der zeitgenössischen Kunst waren eingeladen, über ihre teilweise in mehr als 30 Jahren Berufserfahrung geprägte Sicht auf die heutige Konservierung zeitgenössischer Kunst zu reflektieren.